BRAUNSCHWEIG

BRAUNSCHWEIG

Nicht die Worte, die Menschen zählen

Alex, Andreas, Felix… „  während die Geräusche der Stadt zum Windmühlenberg zwischen Oker, Schienen und Straße heraufwehen, liest Pfarrer Henning Böger Namen vor, die auf Holzkreuzen   stehen. Menschen, die zwischen dem 21. Juli 2019 und dem 21.Juli 2020 im Zusammenhang mit Drogenkonsum gestorben sind.

,,  …  Nils, Christian, Claudia … „ Es fängt schon damit an, wie wir von ihnen reden. Es sind Drogentote. Hier aber, am „Gedenktag für verstorbene Drogengebraucher“, der immer am 21. Juli begangen wird, sind es vor allem  Menschen, um  die wir trauern, Menschen im Bannkreis  von   Drogensucht.  Vor der Zeit gestorben.

Thomas Fabian sprach auf dem Windmühlenberg Foto Bernward Comes

, … Mirco, Carsten … „ Es ist nicht nur eine Auseinandersetzung  um die richtigen Worte, es ist auch  eine um   die   richtige   Strategie.   ,JES“ heißt eine der  Organisationen, die heute  den Freiluft­Gottesdienst der St.­Magni­Gemeinde mit ausrichten, in deren Beritt der Windmühlenberg  als  Brennpunkt der Drogenszene liegt.

Blumen und Namen. Besucher konnten von den 16 in Braunschweig verstorbenen Abschied nehmen

,,  …  Sascha, Timo, … „ Auch die Drogenberatungsstelle und das Café Relax des Paritätischen und die Aidshilfe Braunschweig sind im Rondell  auf dem Windmühlenberg beim  Gedenktag dabei,  unterstützen, helfen. Verschiedene Strategien und Begrifflichkeiten für eine gemeinsame Sache.  Hilfe! Zwischen Prohibition und Prävention, Akzeptanz und Abstinenz, Gebrauch und Missbrauch gibt’s aber vor allem: Trauer und Ratlosigkeit.

,, …  Angelika, Rolf … „ Die Zahl der Drogentoten spricht eigentlich eine klare Sprache. ,, … Hartmut, Bernd  …“ Die nicht vergessen sind, sagt Henning Böger. Die Gemeinde steht hinter dieser wichtigen, notwendigen Arbeit, die Menschen in den Blick nimmt, die im Leben auch viele glückliche Momente hatten.  Böger erzählt die Geschichte von der aufsummierten Lebenszeit aus    Glücksmomenten. „. Renate und Martin…“ 16 Drogenopfer in Braunschweig in einem Jahr. Die sterben nicht alle an  der Überdosis,  sondern  oft  an   Folgeerkrankungen, sagt Thomas Fabian vom Vorstand der Aidshilfe.

Braunschweiger Zeitung 21.07.2020 von Henning Noske; redaktionell gekürzter Beitrag