Mahnwache am Hansaplatz in Hamburg-St. Georg
In den letzten Jahren wurde der bundesweite Gedenktag verstorbener Drogenkonsument*innen in Hamburg gemeinsam von den Einrichtungen Freiraum e.V., Hamburger Landesstelle für Suchtfragen e.V., Palette e.V., Therapiehilfe e.V./ Brücke e.V. und ragazza e.V. organisiert und neben dem Gedenken auch für politische Aktion und Protest genutzt. Dieses Jahr ist stark durch die Covid-19-Pandemie geprägt ist und die vielfältigen, teils dramatischen Auswirkungen dauern an. So wurde aufgrund der geltenden Kontakteinschränkungen und – empfehlungen und auch der immer noch wirkenden erhöhten Arbeitsbelastungen auf eine groß geplante Aktion verzichtet und der Fokus auf das stille Gedenken gesetzt.
Mit einer Mahnwache am Hansaplatz in Hamburg St. Georg erinnerte ragazza e.V. gemeinsam mit Angehörigen verstorbener Drogengebraucher*innen und einer Vertretung der Hamburger Landesstelle für Suchtfragen an die in den letzten Jahrzehnten verstorbenen Drogenkonsument*innen, die wir gekannt, begleitet und geschätzt haben. Dazu wurden an einer Schnur Kärtchen mit Namen der einzelnen Verstorbenen zwischen die Bäume am Hansaplatz gespannt.
Auf das aktive Verteilen von Flugblättern und weißen Rosen wurde aufgrund der Kontaktbeschränkungen in diesem Jahr verzichtet. Eine symbolische weiße Rose zierte einen kleinen Infotisch und ein Plakat zum 21. Juli informierte interessierte Bürger*innen über die Bedeutung des Tages. Außerdem wurde das Motto des diesjährigen Gedenktages „Wohnraum, soziale und medizinische Hilfen müssen ein Menschenrecht sein – ob mit oder ohne Corona/COVID 19“ aufgegriffen. Es war und ist uns ein großes Anliegen, über die soziale Situation von Drogengebraucher*innen aufzuklären und auch auf die Lebensbedingungen von drogengebrauchenden Sexarbeiter*innen in Zeiten von COVID-19 aufmerksam zu machen. Aufgrund ihrer prekären Lebenssituation in Armut und Wohnungslosigkeit und den damit verbundenen gesundheitlichen Belastungen gehören die Besucher*innen des ragazza zur Risikogruppe für eine COVID-19-Erkrankung.
Wir Kolleginnen von ragazza e.V. nahmen Abschied von einer im letzten Jahr verstorbenen langjährigen Besucherin. Wir sind glücklich, die Frau gekannt zu haben, werden sie immer in unserer Erinnerung behalten und vermissen.
Svenja
Hanfverband am 21 Juli in Hamburg
Darüber hinaus fand eine kleine Veranstaltung des Hanfverbands in Hamburg vor dem Rathaus statt. Hier wurde auf Beendigung der Kriminalisierung hingewiesen.