Ein Ort des Gedenkens im Elisenpark
Im Rahmen des Internationalen Gedenktages organisierte die I.G.edenkstein Leipzig – eine Initiative von Angehörigen, Freund*innen, (ehemaligen) Konsument*innen und Sozialarbeiter*innen – jährlich am 21. Juli Veranstaltungen, um der Menschen zu gedenken, die an ihrem Drogenkonsum oder dessen Folgen verstorben sind. Den Akteur*innen war es ein wichtiges Anliegen, einen festen Ort zu schaffen, um an die Betroffenen zu erinnern und der den Angehörigen einen Platz und Zeit für ihre Trauer bietet. Zu diesem Zweck arbeitete die I.G.edenkstein seit über fünfzehn Jahren darauf hin, einen Gedenkstein für diese Menschen zu errichten.
Durch Benefizaktionen am jährlichen Gedenktag konnten in den vergangenen Jahren Spenden zur Finanzierung des Steines eingeworben werden. Mit Hilfe eines Steinmetz wurden Ideen für den Gedenkstein entwickelt und umgesetzt.
Da der Stein seinen Platz im öffentlichen Raum finden sollte, musste das Konzept und die Entwürfe zum Stein in vielen städtischen Gremien vorgestellt und diskutiert werden. 2020 konnte nun endlich am 21. Juli der Gedenkstein mit einer Feierstunde enthüllt und eingeweiht werden.
Gedenkstein soll zum nachdenken anregen
In seinem Grußwort betonte der Sozialbürgermeister Prof. Dr. Thomas Fabian: „Mit der Errichtung eines Gedenksteins in Leipzig wurde nun nicht nur ein Ort der Erinnerung und der Trauer geschaffen, sondern auch ein „Stein des Anstoßes“. Der Stein soll und wird uns zum Nachdenken anstoßen über unseren Umgang mit konsumierenden und drogenabhängigen Menschen. Sie verdienen gesehen und beachtet zu werden.
Grosses Interesse bei der Einweihung des Gedenktages in Leipzig
„Die Würde des Menschen ist unantastbar.“
Dieser Satz steht in unserem Grundgesetz an erster Stelle und er benennt keinerlei Voraussetzungen für Würde. Jeder Mensch hat Würde und diese darf durch nichts und niemanden in Frage gestellt oder verletzt werden.“
Die Veranstaltung wurde durch eine Andacht unter freiem Himmel mit Pfarrer Keller abgerundet, der sich auf der Gitarre selbst begleitete. Bei Kaffee, Kuchen und Live-Musik gab es im Anschluss Raum und Zeit für Begegnungen, um Gedanken und Gefühle austauschen.
IGedenkstein
Im Namen der Deutschen Aidshilfe sowie der Bundesarbeitsgemeinschaft der Eltern und Angehörigen, des JES Bundesverbands und Akzept möchte ich der IGedenkstein unseren ganz besonderen Dank aussprechen. Dank für den langen Atem und das hohe Maß an Motivation, dass sicherlich ausschlaggebend war den Weg der durch vielfältige Hürden und Barrieren auf dem Weg zum Gedenkstein in Leipzig gekennzeichnet war. Eure Initiative, die verschiedene Organisationen der Drogen, Aids und Suchthilfe sowie engagierte Selbstorganisationen in Leipzig vereint, ist ein Beispiel dafür, was man gemeinsam leisten kann.