Gedenktag gibt in Bad Kreuznach Zuversicht
Zum diesjährigen Gedenktag für verstorbene Drogengebraucher*innen organisierte die Suchtberatungsstelle des Caritasverbandes Rhein-Hunsrück-Nahe e.V. eine Ausstellung im „NaheRaum – Kirche anders“ der örtlichen City-Pastoral. Mitarbeiter*innen der Caritas hatten dazu Statements Betroffener und Angehöriger zusammengestellt, aus denen der Wunsch nach Hilfe, aber ebenso Ängste oder persönliche Hilflosigkeit sprechen. Ausstellungsbesucher waren gebeten, ihre Erfahrungen, Meinungen oder Fragen in einem „Impuls-Briefkasten“ zu hinterlassen.
Zum Ausstellungsbeginn in der Fußgängerzone läuteten die Glocken der nahegelegenen Kirche St. Nikolaus – auch als Hinweis auf den eigentlichen, spirituellen Kern der diesjährigen Aktion: Eine Gedenkfeier im kleineren Kreis am darauffolgen Samstag, abermals gemeinsam gestaltet von Caritas-Mitarbeitern und Klient*ìnnen.
Eingeladen waren etwa 20 Gäste, zumeist Menschen mit eigenem Bezug zum Thema, weil sie bereits Angehörige oder Freunde zu betrauern hatten. Nach einem musikalischen Einstieg mit dem „Lied vom Scheitern“ (Die Ärzte) gab Matthias Baden, angehender Pastoralreferent im Dekanat Bad Kreuznach, religiös geprägte Denkanstöße. Schließlich stiegen weiße und rote Luftballons mit Gedanken und Wünschen für die Verstorbenen auf.
In der Feier ging es um – ausdrücklich in Anführungszeichen, wie Christian Schaller betont – „gescheiterte Existenzen“. Letztlich entstand ein klares Signal: Angenommen fühlen darf sich ausdrücklich auch derjenige, der in den Augen der Gesellschaft oder in der eigenen Wahrnehmung als gescheitert dasteht. Jeder ist als Mensch etwas wert – wie auch immer sein Lebensweg verlaufen sein mag, So fasste Christian Schaller seinen Beitrag zusammen.
Das Team der Beratungsstelle (redaktionell bearbeiteter Beitrag)