COESFELD

Banner an drei Beratungsstellen im Kreis Coesfeld
Mit dem diesjährigen gemeinsamen Banner und dem Hashtag „Du fehlst“ erinnerten alle 3 Standorte der Suchtberatungsstellen im Kreis Coesfeld den 1.581 im Jahr 2020 verstorbenen Drogengebraucher*innen. Die Teamleiterin Birgit Feldkamp der Suchtberatungsstelle des Caritasverbandes in Lüdinghausen bezeichnet die Situation drogengebrauchender Menschen weiterhin als kritisch und die Versorgung mit Substitutionstherapie als unzureichend. Gründe dafür sind die prekäre Lebenssituation sowie der teilweise fehlende Versicherungsschutz einiger opiatabhängiger Menschen, so die Teamleiterin Andrea Schmäing der Suchtberatungsstelle der IBP e.V.

Die Beratungsstellen schließen sich dem bundesweiten Motto „Drogentod vermeiden – Substitutionsbehandlung individualisieren“ an und unterstützen, dass niedrigschwellige Zugänge zur Substitutionsbehandlung, zu Drogenkonsumräumen sowie Diamorphinvergabe flächendeckend ermöglicht werden. Lioba Krüger-Rosenke, Leiterin der Beratungsstelle in Dülmen, betont auch die Notwendigkeit von Drug Checking-Angeboten. Diese „gibt es bisher noch nicht, da die gesetzlichen Rahmenbedingungen nicht geschaffen sind. Dabei wäre dies eine einfache Methode das Risiko des Drogenkonsums zu minimieren“. Besonders betonen die Leiterinnen der 3 Stellen, dass suchtkranke Menschen immer noch stark von Stigmatisierung betroffen sind, und letztendlich ein Umdenken in der Gesellschaft notwendig ist, um die Situation von ihnen nachhaltig zu verbessern.

(Redaktionelle Bearbeitung des Artikels „Beratungsstellen erinnern an 1581 Drogentote“ (Dülmener Zeitung, 21.07.2021))